Schreiben

Das Korrektorat konzentriert sich im Unterschied zum Lektorat auf rein orthografische, grammatikalische und typografische Fehler. Es wird an der Endfassung des Textes vorgenommen, zum Beispiel unmittelbar vor der Drucklegung.
Es empfiehlt sich, Lektorat und Korrektorat in zwei verschiedenen Durchgängen von verschiedenen Personen durchführen zu lassen, das Korrektorat idealerweise von professionellen Korrektorinnen und Korrektoren. Ein Rechtschreibeprogramm auf dem Computer ersetzt in keinem Fall das zusätzliche Korrekturlesen durch eine Drittperson.

Im Produktionsablauf eines Buches erhält vor der Drucklegung in der Regel auch die Autorin, der Autor vom Verlag einen Abzug der Druckvorlage, um die Druckfassung noch einmal Korrektur zu lesen. Es empfiehlt sich, die Korrekturen mit den standardisierten Korrekturzeichen zu kennzeichnen, damit keine Missverständnisse entstehen. Listen mit Korrekturzeichen sind in der Einleitung der meisten einschlägigen Wörterbücher wie beispielsweise dem Duden aufgeführt. Der Autor, die Autorin sollte für sich immer eine Sicherheitskopie vom korrigierten Korrekturabzug ziehen, falls dieser auf dem Postweg womöglich verloren ginge oder Rückfragen von Seiten des Verlags auftauchen.

Die Korrektoratsaufgabe des Autors, der Autorin vor der Drucklegung ist üblicherweise im Vertrag mit dem Verlag geregelt. Ein Vorschlag für eine Formulierung finden Sie im Musterverlagsvertrag für Belletristik: Artikel 4.1.8. 

Das Lektorat ist im Unterschied zum Korrektorat eine stilistische und sprachliche Begutachtung und Überarbeitung des Textes. Darüber hinaus wird der Text auf inhaltliche Richtigkeit und Stichhaltigkeit sowie Dramaturgie und Struktur überprüft. Die reine Fehlerkorrektur gerät dabei ein wenig in den Hintergrund. Es empfiehlt sich deshalb, Lektorat und Korrektorat in zwei verschiedenen Durchgängen von verschiedenen Personen durchführen zu lassen.

Verlagslektorat
Grundsätzlich gehört das sorgfältige Lektorat zu den Aufgaben eines Verlags, die er gegenüber der Autorin, dem Autor zu leisten hat. Daher existiert auch ein entsprechender Artikel im Musterverlagsvertrag für Belletristik: Art. 4.1.7. Der AdS empfiehlt dringend, auf diesem Punkt zu beharren. Klären Sie daher vor Vertragsunterzeichnung ab, wie das Lektorat durchgeführt werden soll und ob Sie mit der entsprechenden Lektorin, dem entsprechenden Lektor überhaupt arbeiten möchten. Das Mitspracherecht dabei ist allerdings klein, zumal zahlreiche Verlage über nur eine Lektorin, einen Lektor verfügen. Falls Sie die Lektorin, der Lektor für Sie nicht in Frage kommen sollte, müssten Sie sich gut überlegen, ob Sie Ihr Werk wirklich beim entsprechenden Verlag herausgeben möchten. Suchen Sie aber auf jeden Fall das Gespräch mit Ihrem Verlag. Leider verzichten viele Verlage heute aus Kostengründen auf ein hinreichendes Lektorat. Ein strenges Lektorat ist jedoch eine wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Buch!

Freies Lektorat
Verfügen Sie über (noch) keinen Verlag, sind Ihnen die Anforderungen eines Verlags im Detail noch unbekannt oder möchten Sie Ihr Manuskript beispielsweise fit für eine Wettbewerbseinreichung machen, kann es ratsam sein, Ihr Werk auf eigene Kosten von einer freien Lektorin, einem freien Lektor lektorieren zu lassen. Dies kann insbesondere bei unbekannten bzw. noch unerfahrenen Autorinnen und Autoren von Vorteil sein. Denn in einem lektorierten Manuskript kristallisieren sich die Stärken eines Werks in der Regel überzeugender heraus.
Begutachtung und Begleitung literarischer Texte aller Gattungen bietet unter anderem auch das Lektorat Literatur an: www.lektorat-literatur.ch.

Lektorat Literatur
Das Lektorat Literatur, ein Team aus erfahrenen Fachleuten – entstanden 2001 im Umfeld des Literaturhauses Basel –, bietet literarisch Schreibenden professionelle Hilfe: eine kompetente, weiterführende Rückmeldung in Form von Gutachten oder Projektbegleitungen. Das kostenpflichtige Angebot richtet sich an Autorinnen und Autoren von (deutschsprachiger) Prosa, Lyrik, dramatischen Texten, Journalen, Dokumentationen, Autobiografien und Texten für Kinder und Jugendliche.

Gutachten: Lektorat Literatur beurteilt die inhaltlichen, strukturellen und sprachlichen Qualitäten eines Textes und zeigt Möglichkeiten zur Optimierung und Weiterarbeit auf. Autorinnen und Autoren erhalten diese Beurteilung in Form eines ausführlichen, schriftlichen Gutachtens oder auf Wunsch auch in einem längeren Gespräch. Das Manuskript wird nach dem Lektorat zurück gegeben; es kann Kommentare oder einzelne Korrekturen aufweisen, wird von Lektorat Literatur aber nicht redigiert oder durch korrigiert.

Projektbegleitung: Wenn Autorinnen und Autoren an einem Text arbeiten, der über einzelne Kapitel, Skizzen und Materialien hinaus noch nicht weitergekommen ist, bietet sich eine Projektbegleitung an. Oder der Text ist weit fortgeschritten, muss aber noch den letzten Schliff erhalten. Im persönlichen Gespräch mit einer Fachperson werden Projektskizze und Textproben im Hinblick auf ihr literarisches Potenzial analysiert und Möglichkeiten der Weiterarbeit besprochen, oder das Vorgehen für die letzte Überarbeitung wird begründet vorgeschlagen. Möglich ist im Anschluss die sporadische weitere Beratung oder auch eine kontinuierliche Begleitung der Schreibarbeit.
www.lektorat-literatur.ch


artlink Literatur: Förderung von Kulturschaffen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Osten Europas (nicht EU) in der Schweiz
artlink, das Büro für Kulturkooperation in Bern, fördert das Kulturschaffen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Osten Europas (nicht EU) in der Schweiz. Ein Mandat der DEZA ermöglicht auch die finanzielle Unterstützung von Projekten von Künstlern aller Sparten, insbesondere aus den Schwerpunktländern der Schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit.

Die Förderung von Literatur und Autoren aus den erwähnten Weltregionen beinhaltet auch die Beratung, Vermittlung und Dokumentation von Autorinnen und Autoren, die in der Schweiz leben und oft nicht in einer der Landesprachen schreiben. Ihre Publikationen sind in der Mediathek zugänglich. Im Weiteren wichtig sind die Vernetzung über die Schweizer Sprachgrenzen hinweg und die Verbreitung von Informationen über literarische Veranstaltungen.

In der Förderung von Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika im deutschen Sprachraum arbeitet artlink eng mit litprom in Frankfurt (www.litprom.de) zusammen, insbesondere beim gemeinsamen Projekt «Der Andere Literaturklub» und in der Förderung von Übersetzungen in deutschen und Schweizer Verlagen.
www.artlink.ch

Weiter Schreiben – Ein Portal für Literatur und Musik aus Kriegs- und Krisengebieten
Für Schreibende ist es elementar, dass der Prozess des Schreibens nicht abbricht. Durch die politische Situation ist dieser für Autor*innen aus Kriegs- und Krisengebieten jedoch oft nicht nur unterbrochen, sondern manchmal sogar lebensgefährlich geworden. Wenn sie daraufhin ihre Heimat verlassen müssen, fällt oft der eigene Sprachraum und die Leserschaft weg.

Weiter Schreiben ist das literarische Projekt von WIR MACHEN DAS, in dem Autor*innen aus Kriegs- und Krisengebieten weiter veröffentlichen und sich mit in Deutschland ansässigen Autor*innen vernetzen können. Es ist eine Plattform, die mit Übersetzungen auch das Gelesenwerden ermöglicht. Denn weiter schreiben zu können, bedeutet auch weiter gelesen zu werden.
https://weiterschreiben.jetzt/