Aufruf: Gründung Lobby-Organisation «Pro-Kultur-Zürich» Kulturförderung des Kantons Zürich im Umbruch – die Kultur braucht eine gemeinsame Stimme

Die Kulturförderung des Kantons Zürich und deren Finanzierung befindet sich zurzeit im Umbruch. Es ist momentan offen, wie und ob die Kulturförderfinanzierung ab dem Jahr 2022 sichergestellt ist.

Projektbeiträge und Beiträge der Fachstelle Kultur an kleine Veranstaltungsorte im Kanton Zürich wurden in den letzten Jahren langsam aber stetig erhöht. Dies könnte sich schon sehr bald ändern. In Folge des neuen nationalen Gesetzes über das Geldspiel wird der Kanton Zürich ein neues Gesetz und dazugehörige Verordnungen über die Verteilung der Lotteriegelder erlassen. Auch die Staatsbeiträge sollen neu geregelt werden. Der Regierungsrat erarbeitet zurzeit entsprechende Vorlagen, die voraussichtlich Ende Jahr dem Kantonsrat unterbreitet werden. In dieser Vorlage wird es vor allem darum gehen, wo die Lotteriemillionen hinfliessen: In Sport, Bildung, Kultur, Denkmalpflege, Soziales, Zoo und/oder selbstverwaltete Kässelis des Regierungs- und Kantonsrates.

Auf die Kunst- und Kulturförderung wird vor allem die Höhe eben dieser Beiträge aus dem Lotteriefonds einen grossen Einfluss haben. Aber auch ob wieder Staatsbeiträge, die per 2016 im Finanzierungsplan gestrichen wurden, ab 2022 wieder in den Kulturfonds fliessen werden, ist entscheidend für die gesamte Kulturfinanzierung des Kantons. Darüber wird es ein riesiges politisches Gezerre geben. Die Gefahr, dass die Kunst- und Kulturförderung dabei unter die Räder gerät, ist gross. Ihr fehlt momentan eine starke Lobby. Diese gilt es nun gemeinsam zu bilden!

Sollten die Kulturfördergelder des Kantons insgesamt gekürzt werden, wird das Gezerre innerhalb der Kultursparten und Institutionen so richtig losgehen: Soll die Kürzung an die grossen und etablierten Institutionen weitergegeben werden, oder an die freien Kulturkredite? Werden die Beiträge an kleine Kulturveranstalter ausserhalb der grossen Zentren gekürzt bzw. gestrichen oder die subsidiären kantonalen Beiträge an kleine Veranstaltungsorte in den Städten Winterthur und Zürich? Tanz, Theater, Musik, Film, Literatur…: wo wird gekürzt?
Wir meinen, dass es jetzt an der Zeit ist sich zusammenzutun und sich als grosse und kleine Kulturveranstalterinnen, Kulturvermittler sowie Künstlerinnen und Künstler für die gemeinsamen Interessen einzusetzen, anstatt sich später gegenseitig das Wasser abzugraben. Jetzt geht es darum, sich zusammen für die Sicherung und den Ausbau der Kulturbeiträge des Kantons Zürich stark zu machen und dafür eine gemeinsame Plattform zu schaffen.
Wir laden Sie / Dich herzlich ein, an dieser Plattform Pro-Kultur-Zürich mitzumachen und an der Gründungsversammlung teilzunehmen. Diese werden wir organisieren, sofern sich genügend Interessierte melden. An dieser werden wir das gemeinsame Vorgehen und inhaltliche Grundsätze besprechen. Für weitergehende Fragen können Sie sich / kannst Du dich gerne mit uns in Verbindung setzen.

Wir bitten Sie/Dich, mittels folgendem Link Ihr/Dein Interesse zu bekunden
https://goo.gl/forms/YVor7yKTUayCnR3u1

Im Kanton Zürich gibt es bereits diverse Kulturlobbys, die sich themen-, sparten- und/oder ortsspezifisch engagieren. Es ist weder unsere Absicht, diese zu übernehmen noch sie zu konkurrenzieren. Uns geht es darum, sich im Hinblick auf die kommenden Gesetzesanpassungen und Finanzdebatten im Zürcher Kantonsrat, gemeinsam mit Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden, für die Sicherung und den Ausbau der Kulturbeiträge des Kantons Zürich stark zu machen und dafür eine gemeinsame Plattform zu schaffen.

Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen
Eva-Maria Würth, Künstlerin, Kunstdozentin, Kantonsrätin, Zürich, wuerth@interpixel.com, 076 570 57 77
Hans Läubli, Geschäftsleiter Suisseculture, alt-Kantonsrat, Affoltern am Albis, info@suisseculture.ch, 043 322 07 30

Im folgenden Link finden Sie einen kurzen Abriss der Entwicklung der kantonalen Kulturförderung in den letzten Jahren, sowie ein persönliches Fazit von Hans Läubli.

 

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